Monika Gundendorfer aus der Pfarre St. Valentin schreibt zu diesem Gebet des hl. Nikolaus von der Flüe: Bei meinen ersten Exerzitien lernte ich dieses Gebet kennen. Es berührte mich so sehr, dass es „mein“ Gebet wurde. Viele Jahre später, als ich an einer Krebserkrankung litt und weder ich noch die Ärzte wussten, wie der nächste Tag ausgehen wird, da waren die Worte „nimm mich mir und gibt ganz zu eigen dir“ für mich von großer Bedeutung. So legte ich mein Leben in die Hand des Herrn.Am Ende der Therapie meinte mein betreuender Arzt: „Oft haben wir überlegt, die Behandlung abzubrechen, doch wir wissen, Menschen, die beten, überstehen wesentlich mehr.“
So wie sich mein Leben in den Jahren danach veränderte, hat sich auch mein Gebetsleben weiterentwickelt. Heute übe ich das kontemplative Gebet. Man stimmt sich bewusst ein auf das Sein vor Gott. Dabei ist mir noch immer das Gebet von Nikolaus von der Flüe sehr wichtig. Und dann gilt es, einfach vor Gott still zu sein, das hinzulegen, was mich beschäftigt, und es dann auch einfach so sein zu lassen.
Wenn man das über eine gewisse Zeit übt, erfährt man, dass sich manche Dinge quasi wie von selbst ordnen können. Das ist meine tiefste Erfahrung mit dem Gebet. Mehr als mit dem Gebet der Worte. Es gibt ja diesen berühmten Spruch: „Beten heißt nicht so sehr reden, sondern hören. Ich glaube, das kann man nur durch viel Üben.