Lieblingsgebet von Gertraud Handsteiner, Religionslehrerin und Wortgottesfeierleiterin in der Pfarre Ybbsitz.
Sie sagt: „Gott segnet. Gott beschützt. Diese Erfahrung durfte ich von klein auf machen. In meinem Elternhaus war das Segnen allgegenwärtig. Meine Eltern gingen nicht aus dem Haus, ohne sich mit Weihwasser bekreuzigt zu haben. Ganz oft haben sie sich gegenseitig oder uns Kindern ein Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet. Das Vertrauen, von Gott gesegnet zu sein, hat sie durch das Leben getragen. Uns Kindern haben Sie dieses Gottvertrauen durch ihr Glaubenszeugnis ins Herz gelegt.
In der Volksschule erlebe ich, wie die Kinder das Segnen genießen und danach fragen. Segnen schenkt Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe. Bei der monatlichen Kinder-Wortgottesfeier in unserer Pfarre beten wir zum Abschluss dieses Segensgebet. Unsere Worte und Bewegungen drücken aus was wir von Gott erbitten, wonach wir uns sehnen und geben dabei der so wichtigen Symbolik Raum: Gottes gute Hände - Hände tragen, umarmen, geben Halt und Geborgenheit. Gott meint es gut mit uns, mit seinen kleinen und großen Kindern. Er stellt uns Großen immer wieder unsere Kinderschuhe hin, damit wir nicht vergessen, Kind zu sein. Denn „gesegnet sein“ heißt: Von IHM getragen, vertrauensvoll das Leben entdecken, Neues sehen und wagen und phantasie- und hoffnungsvoll die Welt mitgestalten.“