Hier erfahren Sie einiges Wissenswertes über die Pfarrkirche Mank und die Pfarrgemeinde.
Hier erfahren Sie einiges Wissenswertes über die Pfarrkirche Mank und die Pfarrgemeinde.
Unser Pfarrgebiet betreffende erste urkundliche Aufzeichnungen gibt es seit zirka 1140, damals allerdings in der mittelalterlichen Schreibweise „Mounich“, „Moinicha“, „Moonicki“ und ähnlich. 1319 findet man Mank erstmals als Pfarrvikariat von Hürm urkundlich genannt. Das besagt, dass in Mank schon ein Gotteshaus mit Pfarrhof bestand, der eigentliche Pfarrer war aber weiterhin der Pfarrer von Hürm, der einen seiner Hilfspriester mit der Seelsorge in der Außenstelle Mank beauftragt hatte. Hürm wurde 1365 mit Mank eine Klosterpfarre des Chorherrenstiftes St.Pölten. Erst im 15. Jahrhundert ist die Seelsorgestation Mank von der Mutterpfarre Hürm abgetrennt worden, blieb aber eine zum Chorherrenstift gehörende Klosterpfarre bis zur Aufhebung des Stiftes im Jahre 1783.
Erst seit 1784 ist Mank eine Weltpriesterpfarre. Der jeweilige Pfarrer wurde nun vom Bischof von St.Pölten bestellt.
Der Bau der großen dreischiffigen Hallenkirche wurde um 1400 mit dem Chor begonnen und in der Spätgotik vollendet. 1725 ist die Kirche durch den barocken Westanbau noch erweitert worden.
Die Ausmaße der Kirche: Länge: 41,5m Breite: 7- 16,5 m Höhe: 10 –12 m
Der Turm ist 43,5 m hoch. Die Seitenschiffe haben eine Höhe von 8,2 m.
Unsere Kirche ist der Himmelfahrt Mariens geweiht, wie der Dom zu St.Pölten. Sie dürfte schon frühzeitig als Wallfahrtskirche für die weitere Umgebung gedient haben. Darauf lässt auch die alte Redewendung Maria Mank am grünen Anger schließen.
Name | Ton | Gewicht | Durchmesser |
Herz Jesu | D | 1.675 kg | 139 cm |
Mater admirabilis | Fis | 875 kg | 111 cm |
St. Josef | A | 550 kg | 94 cm |
St. Leopold | d | 345 kg | 83 cm |
und eine kleinere, ältere Glocke | Cis |
Barocker Nordturm mit nach dem barocken Vorbild um 1909 erneuerten eigenwilligen Zwiebelhelm und die streng gegliederte barocke Volutengiebelfassade mit je einer Rundbogennische links und rechts über dem Hauptportal, mit den barocken Figuren Hl.Josef und Anna mit dem Kinde, bestimmen die Außenerscheinung der Kirche mit und ebenso die barocke Statue der Immakulata im Giebelfeld.
An der südlichen Langhauswand: kleine Steinfigur, vermutlich sechsbrüstige römische Sphinx. An den ehemaligen Friedhof erinnert die reizvolle zweiflügelige barocke Arkadengalerie an der Südostseite der Kirche, in deren beiden kleinen Türmen das Grab Christi und eine barocke Kreuzigungsgruppe mit einem bemerkenswerten spätgotischen Kruzifix, um 1520, und eine Lourdesgrotte untergebracht sind (1892, Madonna von Franz Hofer, St.Pölten).
An der Nordfront der Kirche erinnern zwei eiserne Tafeln an die Gräfin Karoline Seldern, die 1821 neben der Kirche im alten Friedhof beerdigt wurde.
Die Grafen von Seldern besaßen 1782 – 1876 die Schlösser und Herrschaften Strannersdorf und Kälberhart. Sie waren zugleich auch die Patronatsherren der Pfarrkirche.
Priesterchor: um 1400, Kreuzrippengewölbe, edelgotisch.
Langschiff: um 1500, Netzrippengewölbe.
Westempore: um 1725, Kreuzrippengewölbe.
Hochaltar: Hochbarock. In der Mitte unter einem Baldachin gotische Gnadenstatue „Maria mit Kind“, 15. Jahrhundert, nur mehr der Kopf original, 1892 renoviert.
Darüber Hl. Dreifaltigkeit, um 1700. Kreuzigungsbild um 1800.
An der linken Presbyteriumswand: Kopie des St.Pöltner Votivbildes.
Gegenüber: Immakulatabild, 1.Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Linker Seitenaltar: spätbarock mit Ölbild Maria Verkündigung. Vergoldete Figuren der Heiligen Florian und Leopold, dazwischen Herz-Jesu-Figur.
Rechter Seitenaltar: barock, mit Ölbild Mariä Heimsuchung und Statuen des hl. Johannes d.Täufers und des hl. Leonhard. Links neben dem Altar spätbarocke Figurengruppe, die Anbetung der Weisen darstellend, um 1730. Rechts: spätbarocke Statue des hl.Johannes Nepomuk, um 1730.
Prunkvolle Kanzel, 1731, mit dem Pfingstwunderrelief an der Brüstung.
Seitenportale: spätgotisch, in Schlüssellochform.
Über dem linken Portal: Ölbild mit Darstellung des hl.Donatus
Über dem rechten Portal: Ölbild „Trösterin der Betrübten“
Kreuzwegbilder: um 1900, nach J.v.Führich.
Figurale Glasgemäldefenster unter der Empore: Josef Reich, 1910
Orgel: Zweimanualiges mechanisches Werk mit 19 Registern, Krems 1962, Gregor Hradetzky.
1645 forderte die Pest in der Stadt St.Pölten, die damals kaum 2000 Bewohner zählte, besonders viele Opfer. In kurzer Zeit starben mehr als 400 Personen an dieser schrecklichen Seuche. Der Seelsorger gab damals der Bevölkerung den Rat, doch die Muttergottes um Hilfe zu bitten und in den Wallfahrtsort Mank zu pilgern. Also beschloss der Stadtrat, dass sich St.Pölten durch ein Gelöbnis zu einer jährlichen Bitt– und Dankwallfahrt zur Muttergottes nach Mank verpflichtet und außerdem ein Votivbild zu Ehren der Mutter von der immerwährenden Hilfe gestiftet werde. Am 1.Juli 1664 wurde dieses feierlich nach Mank gebracht. Doch als 1783 über Anordnung des Kaisers Joseph II. Votivbilder aus den Kirchen zu entfernen waren und auch die Wallfahrten verboten wurden, ließen die St.Pöltner Marienverehrer ihr Bild aus Mank abholen und nach St.Pölten in die Kapelle des Bürgerspitals bringen. Erst 1813 kam wieder eine große Schar Wallfahrer aus St.Pölten nach Mank. Veranlassung dazu war der Befreiungskrieg gegen die Franzosen und die Erinnerung an das Pestjahr 1713.
Das alte Votivbild blieb aber in St.Pölten. Am 1. Juli 1859 wurde eine, von August Bauer gemalte, etwas größere Nachbildung dieses Bildes den Mankern feierlich übergeben. Es zeigt die Pestpatrone St.Sebastian, Rosalia und Rochus und hat einen Ehrenplatz vorne links im Priesterchor.
Bei der Entfernung des Kirchturmkreuzes im Mai 2021 wurden zwei Schriftrollen entdeckt. In der Kugel unter dem Kreuz war eine sehr gut erhaltene Schrift aus dem Jahr des Kirchturm-Neubaus 1910 sowie aus dem Jahr der Kirchturmrenovierung 1960, welche jedoch nicht mehr auswertbar war, deponiert.
Schrift aus 1910
Vorderseite:
In rei huius memoriam! {In Erinnerung an diese Sache!}
Lecturis Salutem! {Gruß dem Leser!- frei übersetzt}
Lieber Leser, der du diese Schrift nach vielen Jahrzehnten in die Hand bekommst, mögest du folgendes lesen:
Im Jahre 1910 wird Turm u. Äußeres der Pfarrkirche von Mank einer gründlichen Renovierung unterzogen. –
(Das Innere der Kirche kommt im Spätsommer dieses Jahres oder erst 1911 an die Reihe!) – Die Arbeiten wurden vom Bauherrn Pfarradministrator Sebastian Wagner, dem an Stelle des kranken Pfarrers H. Michael Wandl die ganze Leitung der Pfarre anvertraut ist, dem nähmlichst bekannten Dombaumeister Matthäus Schlager von Linz übertragen.
Am 24. Juli 1910 fand die Turmkranzweihe & -steckung statt. Die Kranzweihe hatte Se. Excellenz Weihbischof Dr. Godfried Marschall von Wien der zur Zeit auf seinem Gute im benachbarten Kirnberg weilt, übernommen. Unter strömendem Regen, Blitz u. Donner vollzog sich die schöne Feier.
Der Markt Mank zählt dzt. 87 Haus-Nro; 2 Häuser in der Nähe des Bahnhofes sind im Bau begriffen, der Markt hat etwas über 700 Einwohner, die Pfarre Mank über 2200 Seelen: -
Wie wird dieses Zahlenverhältnis sein, wenn diese Zeilen einst in Deinen Händen ruhen? –
Mank, 3. August 1910.
Leopold Röschl Kooperator
Hans Mittermayer Kupferschmied aus Ottensheim Ober Österreich
Richard Mahler Kupferschmied aus Ottensheim O. Österr.
Martin Grabner Zimmerpolier aus Schwanenstadt Ob. Öst.
Karl Kogler Maurerpolier aus Taufkirchen bei Schärding Oböst.
(Übertragung des Schreibens aus der Kurrentschrift von Kurt Mondl. Die Namen von den führenden Arbeitern sind schon in "unserer" Schreibschrift – manchmal auch gemischt! Vermutlich mit „Tintenbleistift“ geschrieben!)